
Die Beleuchtung am Arbeitsplatz ist weit mehr als nur ein funktionales Detail – sie beeinflusst unsere Gesundheit, Konzentration und letztlich auch unsere Leistungsfähigkeit. Dennoch wird sie oft unterschätzt: Mal ist das Licht zu grell, mal blendet die Sonne auf dem Bildschirm oder der Schreibtisch liegt im Halbdunkel. Die Folgen reichen von müden Augen über Konzentrationsschwierigkeiten bis hin zu körperlichen Beschwerden.
Ob im Homeoffice, im Büro oder unterwegs – je nach Arbeitsumgebung gibt es unterschiedliche Anforderungen an eine gute Arbeitsplatzbeleuchtung. Gleichzeitig gelten bestimmte Richtlinien und Beleuchtungsstärken, die eingehalten werden sollten, um Sicherheit und Wohlbefinden zu fördern.
In diesem Beitrag beleuchten wir das Thema (Wortspiel erlaubt 😉) aus drei Perspektiven: Für alle, die von zu Hause aus arbeiten, für Verantwortliche in Unternehmen und für Menschen mit flexiblen oder kreativen Arbeitsplätzen. Jede Zielgruppe erhält praxisnahe Tipps, um mit einfachen Maßnahmen die Lichtverhältnisse zu verbessern – für produktiveres, gesünderes Arbeiten.
🔍 Warum ist eine gute Beleuchtung am Arbeitsplatz so wichtig?
Die Beleuchtung am Arbeitsplatz hat einen entscheidenden Einfluss auf die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Sicherheit der Beschäftigten. Sie ist weit mehr als nur eine Frage der Ästhetik – sie bestimmt mit, wie konzentriert, motiviert und effizient gearbeitet werden kann.

Was eine gute Beleuchtung bewirkt:
- Sie fördert die Leistungsfähigkeit und verbessert die Konzentration.
- Sie unterstützt die Sehleistung und reduziert die Beanspruchung der Augen.
- Sie hilft, Ermüdung vorzubeugen – besonders bei langen Bildschirmzeiten.
- Sie reduziert die Unfallgefahr, indem sie Arbeitsbereiche klar sichtbar macht.
- Sie trägt aktiv zur Gesundheit und zum langfristigen Wohlbefinden bei.
Fehlendes oder falsches Licht kann dagegen zu Beschwerden wie Kopfschmerzen, trockenen Augen, Nackenverspannungen und allgemeiner Leistungsabnahme führen. Besonders problematisch: Die Folgen schlechter Lichtverhältnisse machen sich oft schleichend bemerkbar – und bleiben daher lange unbemerkt.
💡 Gut zu wissen: Bereits mit einfachen Maßnahmen – etwa durch gezielte Arbeitsplatzbeleuchtung, blendfreie Leuchten oder eine optimale Nutzung von Tageslicht – lassen sich große Verbesserungen erzielen.
Berufstätige im Homeoffice
🌞 Gesund und konzentriert arbeiten im Homeoffice: So wichtig ist die richtige Beleuchtung
Im Homeoffice verschwimmen oft die Grenzen zwischen Wohn- und Arbeitsraum – das betrifft auch die Beleuchtung. Viele verlassen sich ausschließlich auf vorhandene Deckenlampen oder Tageslicht, ohne zu bedenken, wie sehr falsche Lichtverhältnisse die Sehleistung, das Wohlbefinden und die Produktivität beeinträchtigen können.

Typische Herausforderungen:
- Blendung durch Fenster oder ungünstig platzierte Leuchten
- Zu wenig oder ungleichmäßiges Beleuchtung am Arbeitsplatz
- Fehlende Arbeitsplatzleuchte mit richtiger Beleuchtungsstärke (ideal: 500 Lux am Schreibtisch)
- Dunkle Ecken führen zu schneller Augenermüdung
Tipps für bessere Beleuchtung im Homeoffice:
- Kombination aus Tageslicht und künstlichem Licht: Stelle deinen Arbeitsplatz so auf, dass du Tageslicht nutzen kannst, aber der Bildschirm nicht spiegelt.
- Nutze eine verstellbare Schreibtischleuchte mit neutralweißer Lichtfarbe (ca. 4000 Kelvin).
- Achte auf eine gleichmäßige Ausleuchtung des Raums – idealerweise mit mehreren Lichtquellen.
- Vermeide starke Kontraste zwischen Bildschirm und Umgebung.
- Nutze, falls vorhanden, eine Sichtverbindung nach außen für visuelle Erholung zwischendurch.
Ergonomischer Extra-Tipp 💡
Plane regelmäßige Pausen ein, in denen du bewusst vom Bildschirm wegschaust oder ans Fenster trittst. Das entspannt die Augen und fördert die Konzentration.
Mit diesen einfachen Maßnahmen zur Beleuchtung am Arbeitsplatz lässt sich der heimische Arbeitsplatz nicht nur optisch aufwerten, sondern auch spürbar gesünder und effizienter gestalten.
HR & Arbeitsschutz: Beleuchtung als Erfolgsfaktor im Unternehmen
💼 Mehr als Licht: Warum die richtige Arbeitsplatzbeleuchtung ein Muss ist
In modernen Unternehmen wird zunehmend erkannt, wie eng ergonomische Bedingungen mit der Leistungsbereitschaft, Gesundheit und Zufriedenheit der Beschäftigten zusammenhängen. Ein häufig unterschätzter Faktor: die Beleuchtung am Arbeitsplatz.

Warum ist das Thema so relevant?
Eine schlechte oder unpassende Beleuchtung im Büro kann:
- die Sehleistung und Konzentration verringern,
- zu Fehlhaltungen, Augenbeschwerden und Ermüdung führen,
- die Unfallgefahr durch schlechte Sicht erhöhen,
- die Leistung und das Wohlbefinden negativ beeinflussen.
Gesetzliche Anforderungen & Richtlinien
Laut der Arbeitsstättenregel ASR A3.4 gilt:
- Mindestens 500 Lux Beleuchtungsstärke für Büroarbeitsplätze
- Optimale Lichtverteilung und Blendfreiheit
- Sichtverbindung nach außen, wo möglich
- Kombination aus Tageslicht und künstlichem Licht
- Berücksichtigung der Tätigkeiten bei der Planung von Beleuchtungsanlagen
👉 Wichtig: Die richtige Beleuchtung am Arbeitsplatz ist nicht nur ergonomisch, sondern auch rechtlich vorgeschrieben.
Praxis-Tipps zur Umsetzung im Unternehmen:
- Führe regelmäßige Beleuchtungsaudits durch – z. B. mit Luxmeter-Messungen.
- Setze auf flexible, individuell anpassbare Arbeitsplatzleuchten.
- Plane neue Beleuchtungskonzepte gemeinsam mit Fachkräften für Arbeitssicherheit.
- Sorge für die Schulung von Führungskräften: Sie müssen die Bedeutung guter Beleuchtung erkennen und kommunizieren.
- Integriere ergonomische Maßnahmen in die BGM-Strategie (Betriebliches Gesundheitsmanagement).
Vorteil für alle:
Gute Lichtverhältnisse tragen zur Sicherheit, Gesundheit und Produktivität bei – das lohnt sich langfristig für Unternehmen und Mitarbeitende gleichermaßen.
Kreative, Freelancer & Studierende: Flexibel arbeiten – mit dem richtigen Licht
✨ Ergonomisch unterwegs: Wie du auch bei wechselnden Arbeitsplätzen für gutes Licht sorgst
Für Freelancer, Studierende oder Kreative mit mobilem Arbeitsstil ist ein fest eingerichteter Arbeitsplatz oft Luxus. Doch gerade bei häufig wechselnden Locations – vom Co-Working-Space bis zur Bibliothek oder dem heimischen Sofa – spielt die Beleuchtung eine zentrale Rolle für Wohlbefinden und Konzentration.

Typische Herausforderungen:
- Fehlende Einflussmöglichkeiten auf die Lichtverhältnisse
- Ungleichmäßige oder zu dunkle Umgebungen
- Keine individuell einstellbaren Lichtquellen
- Häufiges Arbeiten in Abendstunden oder bei schlechtem Tageslicht
Was hilft in der Praxis?
- Mobile Lichtlösungen: Nutze tragbare LED-Leuchten oder kompakte Arbeitsplatzleuchten mit Akku.
- Achte auf die richtige Lichtfarbe – Neutralweiß (ca. 4000–5000 K) ist ideal zum Lesen, Schreiben und Konzentrieren.
- Setze dich möglichst in Fensternähe – das natürliche Tageslicht wirkt aktivierend und hilft, den Biorhythmus zu stabilisieren.
- Vermeide grelles Licht von oben oder zu starken Kontrast zum Bildschirm.
- Baue gezielte Lichtinseln mit kleiner Lampe und reflektierender Unterlage (z. B. heller Tisch) auf.
Klein, aber effektiv: Tipps mit großer Wirkung 💡
- Lichtquelle mit Dimmer verwenden – besonders hilfreich für lange Arbeitstage
- Augen-Pausen einbauen: Alle 20 Minuten für 20 Sekunden in die Ferne schauen
- Nutze ggf. Sonnenschutz oder eine einfache Blendschutzfolie, wenn das Licht zu intensiv ist
Ergebnis: Auch mit wenig Platz und wechselnden Arbeitsumgebungen kannst du dir eine ergonomisch sinnvolle Beleuchtung schaffen – und so konzentrierter, gesünder und langfristig erfolgreicher arbeiten.
🛠️ Grundsätze für die optimale Beleuchtung in Büros
Eine durchdachte Beleuchtung im Büro ist ein wesentlicher Bestandteil ergonomischer Arbeitsplatzgestaltung. Sie trägt nicht nur zum Wohlbefinden bei, sondern unterstützt auch die Sicherheit und Produktivität der Beschäftigten. Dabei gelten einige grundlegende Prinzipien, die bei der Planung und Gestaltung beachtet werden sollten.
Die wichtigsten Grundsätze im Überblick:
- Tageslicht vorziehen: Natürliches Tageslicht wirkt sich positiv auf den Biorhythmus, die Stimmung und die Gesundheit aus – künstliches Licht kann diese Wirkung nur begrenzt ersetzen. Deshalb sollte, wenn möglich, ein Arbeitsplatz in Fensternähe gewählt werden.
- Gleichmäßige Ausleuchtung: Das Licht sollte idealerweise von oben oder aus mehreren Richtungen kommen. So lassen sich harte Schatten, störende Kontraste und Blendungen vermeiden. Eine gleichmäßige Ausleuchtung des gesamten Arbeitsbereichs ist essenziell.
- Anpassung an Tätigkeit & Bedürfnisse: Nicht jede Aufgabe benötigt gleich viel Licht. Während kreative oder detailreiche Tätigkeiten oft mehr Helligkeit erfordern, kann bei Bildschirmarbeit eine moderate Beleuchtung angenehmer sein. Auch individuelle Sehbedürfnisse sollten berücksichtigt werden – z. B. durch verstellbare Leuchten.
- Mindestbeleuchtungsstärke: Laut gängiger Vorgaben wie der ASR A3.4 sollte eine Beleuchtungsstärke von mindestens 500 Lux auf der horizontalen Arbeitsfläche vorhanden sein – das gilt insbesondere für Bildschirmarbeitsplätze und typische Bürotätigkeiten.
💡 Tipp: Mit einem Lichtmessgerät (Luxmeter) lässt sich einfach überprüfen, ob die vorhandene Beleuchtungsstärke den Anforderungen entspricht.
🌤️ Die Bedeutung von Tageslicht in Arbeitsstätten
Tageslicht ist ein zentraler Faktor für ergonomisch gut gestaltete Arbeitsstätten – nicht nur wegen seiner hohen Lichtqualität, sondern vor allem wegen seiner gesundheitsfördernden Wirkung. Anders als künstliche Lichtquellen beeinflusst Tageslicht direkt unseren Biorhythmus, unsere Stimmung und sogar unser Immunsystem.
Warum Tageslicht so wertvoll ist:
- Es unterstützt die Leistungsfähigkeit, Konzentration und Motivation.
- Es hilft, den Tag-Nacht-Rhythmus zu stabilisieren – was Schlafqualität und Erholung verbessert.
- Es kann das Risiko für psychische Erkrankungen wie Depressionen senken.
- Es wirkt regulierend auf den Hormonhaushalt, z. B. durch die Förderung von Vitamin-D-Produktion.
Technischer Richtwert:
Die Beleuchtungsstärke im Raum sollte mindestens 2 % der Tageslichtbeleuchtungsstärke im Freien betragen, um eine positive Wirkung auf das Wohlbefinden zu entfalten.
Aber: Tageslicht kann auch zur Herausforderung werden
So hilfreich natürliches Licht ist – Blendung, Überhitzung oder direkte Sonneneinstrahlung können das Sehen und Arbeiten stören. Deshalb sollten in allen Arbeitsräumen mit Fenstern geeignete Sonnenschutzmaßnahmen eingeplant werden, etwa:
- Lamellen, Jalousien oder Rollos
- Blendschutzfolien für Bildschirmarbeitsplätze
- Intelligente Lichtlenkung (z. B. Tageslichtlenksysteme)
💡 Praxistipp: Die Kombination aus Sichtverbindung nach außen und blendfreiem Innenlicht fördert nicht nur die Leistung, sondern auch das emotionale Wohlbefinden am Arbeitsplatz.
💡 Künstliche Lichtquellen und ihre Anforderungen
Wenn Tageslicht nicht ausreicht – etwa an dunklen Tagen oder in Innenräumen ohne Fenster – übernehmen künstliche Lichtquellen eine zentrale Rolle. Damit sie einen ergonomischen Arbeitsplatz sinnvoll ergänzen, müssen sie bestimmte Anforderungen erfüllen. Denn nicht jede Leuchte eignet sich automatisch für produktives und gesundes Arbeiten in einer Arbeitsstätte.

Was gute künstliche Beleuchtung leisten muss:
- Angepasste Beleuchtungsstärke: Die Lichtintensität sollte sich an der jeweiligen Tätigkeit orientieren – z. B. mindestens 500 Lux bei Bildschirmarbeit, mehr bei feinteiligen Aufgaben. Auch die Raumgröße und Reflexionsverhältnisse spielen eine Rolle.
- Passende Lichtfarbe & Farbtemperatur:
- Neutralweißes Licht (ca. 4000 Kelvin) ist ideal für Bürotätigkeiten – es wirkt aktivierend und konzentrationsfördernd.
- Warmweiß (ca. 2700–3000 K) ist gemütlich, aber eher ungeeignet für konzentriertes Arbeiten.
- Kaltweißes Licht (> 5000 K) kann in Arbeitsbereichen mit hoher Präzision hilfreich sein.
- Neutralweißes Licht (ca. 4000 Kelvin) ist ideal für Bürotätigkeiten – es wirkt aktivierend und konzentrationsfördernd.
- Warmweiß (ca. 2700–3000 K) ist gemütlich, aber eher ungeeignet für konzentriertes Arbeiten.
- Kaltweißes Licht (> 5000 K) kann in Arbeitsbereichen mit hoher Präzision hilfreich sein.
- Hoher Farbwiedergabeindex (Ra): Ein hoher Ra-Wert (mindestens 80, besser über 90) ist besonders in Bereichen wichtig, in denen Farben korrekt erkannt werden müssen – z. B. in Designberufen oder bei handwerklichen Tätigkeiten. Er sorgt für natürliche Farbwahrnehmung und entlastet die Augen.
- Blendfreiheit und flimmerfreie Technik:
Moderne Leuchten sollten nicht flackern und dürfen den Arbeitsplatz nicht blenden. Direktes, punktuelles Licht kann ebenso ungünstig sein wie stark reflektierende Flächen.
🛠️ Tipp für die Praxis: Bei der Auswahl von Leuchten auf die Herstellerangaben zu Luxwert, Lichtfarbe und Farbwiedergabeindex achten – und diese gezielt mit den Anforderungen der jeweiligen Arbeitsaufgabe abstimmen.
⚖️ Gesetze und Vorschriften für die Arbeitsplatzbeleuchtung
Die Beleuchtung am Arbeitsplatz ist nicht nur eine ergonomische Empfehlung – sie ist auch gesetzlich geregelt. Wer Arbeitsplätze plant, einrichtet oder betreibt, muss bestimmte Rechtsvorgaben beachten, um die Sicherheit und das Wohlbefinden der Beschäftigten zu gewährleisten.
Die wichtigsten Regelwerke im Überblick:
- Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV):
Sie bildet die gesetzliche Grundlage für die Gestaltung sicherer und gesunder Arbeitsplätze. In § 3a sowie in den Anlagen finden sich grundlegende Anforderungen zur Beleuchtung, insbesondere zur Nutzung von Tageslicht, Sichtverbindung nach außen und zur Auswahl geeigneter Lichtquellen. - Technische Regeln für Arbeitsstätten – ASR A3.4 & ASR A3.4/7:
Diese Regeln konkretisieren die ArbStättV und geben praxisnahe Vorgaben zur Umsetzung. Sie enthalten u. a. Anforderungen zu: - Beleuchtungsstärke (z. B. 500 Lux für Büroarbeitsplätze)
- Blendfreiheit und Vermeidung störender Reflexionen
- Lichtfarbe und Farbwiedergabe
- Schattenbildung, Gleichmäßigkeit und Flimmerfreiheit
- Kombination und Ausgleich zwischen Tageslicht und künstlichem Licht
- Beleuchtungsstärke (z. B. 500 Lux für Büroarbeitsplätze)
- Blendfreiheit und Vermeidung störender Reflexionen
- Lichtfarbe und Farbwiedergabe
- Schattenbildung, Gleichmäßigkeit und Flimmerfreiheit
- Kombination und Ausgleich zwischen Tageslicht und künstlichem Licht
Warum das wichtig ist:
Ein Verstoß gegen diese Vorgaben kann nicht nur die Gesundheit der Mitarbeitenden gefährden, sondern auch zu rechtlichen Konsequenzen für Arbeitgeber führen – etwa bei Arbeitsunfällen oder Beschwerden.
🛡️ Praxisempfehlung:
Unternehmen sollten regelmäßig prüfen, ob ihre Beleuchtungsanlagen den Anforderungen der ASR A3.4 entsprechen – idealerweise mit Unterstützung durch Fachkräfte für Arbeitssicherheit oder Betriebsärzt:innen.
🧠 Ergonomische Aspekte der Beleuchtung
Eine gute Beleuchtung am Arbeitsplatz ist ein wesentlicher Bestandteil ergonomischer Gestaltung. Sie sorgt dafür, dass Tätigkeiten konzentriert, beschwerdefrei und über längere Zeit hinweg ausgeführt werden können – ohne die Augen, den Körper oder das Wohlbefinden unnötig zu belasten.
Worauf es bei ergonomischer Beleuchtung ankommt:
- Unterstützung der Sehaufgabe:
Die Beleuchtung muss so ausgelegt sein, dass sie die jeweiligen Tätigkeiten optimal unterstützt – egal ob Bildschirmarbeit, Lesen, Schreiben oder kreative Aufgaben. Dabei gilt: Je anspruchsvoller die Sehaufgabe, desto höher die nötige Beleuchtungsstärke. - Blendfreiheit & visuelle Ruhe:
Lichtquellen dürfen nicht blenden – weder direkt (z. B. durch frei sichtbare Leuchtmittel) noch indirekt (z. B. durch Reflexionen auf Monitor oder Tischoberfläche). Eine ruhige, gleichmäßige Lichtverteilung ist ideal, um die Augen nicht zu überfordern. - Vermeidung von Ermüdung:
Licht, das zu grell, zu dunkel oder flackernd ist, kann schnell zur visuellen Ermüdung führen. Auch starke Hell-Dunkel-Kontraste im Sichtfeld sollten vermieden werden. Ziel ist eine angenehme Lichtumgebung, die auch bei langer Nutzung nicht belastet. - Individuelle Anpassbarkeit:
Ergonomisch sinnvoll ist eine anpassbare Beleuchtung am Arbeitsplatz – z. B. durch dimmbare Leuchten oder flexible Lichtquellen, die je nach Tageszeit, Aufgabe oder persönlichem Bedarf verändert werden können.
🛠️ Tipp für die Praxis: Besonders bei Bildschirmarbeitsplätzen empfiehlt sich die Kombination aus indirekter Raumbeleuchtung und einer gezielten Arbeitsplatzleuchte mit justierbarem Arm und blendfreiem Licht.

🛠️ Planung und Wartung von Beleuchtungsanlagen
Eine ergonomische und gesetzeskonforme Beleuchtung am Arbeitsplatz beginnt mit einer durchdachten Planung – und bleibt nur wirksam, wenn sie auch regelmäßig gewartet wird. Denn selbst die beste Lichttechnik verliert an Wirkung, wenn sie nicht gepflegt oder falsch eingesetzt wird.
Worauf es bei Planung und Wartung ankommt:
- Sorgfältige Planung:
Bereits bei der Auswahl und Anordnung der Beleuchtungsanlagen sollten die Anforderungen der Arbeitsstättenrichtlinien (z. B. ASR A3.4) sowie die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden berücksichtigt werden. Dabei spielen Faktoren wie Tätigkeit, Raumnutzung, Tageslichtanteil und Blendvermeidung eine zentrale Rolle. - Regelmäßige Wartung:
Leuchten verschmutzen, Leuchtmittel altern – dadurch kann die tatsächliche Beleuchtungsstärke deutlich sinken. Eine regelmäßige Reinigung und Wartung (inkl. Funktionsprüfung) ist notwendig, um dauerhaft optimale Lichtverhältnisse zu gewährleisten. - Wartungsfreundliche Gestaltung:
Gute Anlagen sind so konzipiert, dass sie leicht zugänglich, einfach zu reinigen und bei Bedarf schnell reparierbar sind. Das spart nicht nur Zeit und Kosten, sondern erhöht auch die Betriebssicherheit. - Energieeffizienz beachten:
Moderne LED-Beleuchtungssysteme bieten nicht nur hohe Lichtqualität, sondern auch deutliche Einsparungen im Energieverbrauch. Eine gute Planung berücksichtigt daher auch Aspekte wie automatische Lichtsteuerung, Bewegungssensoren und Tageslichtnutzung zur Reduktion des Stromverbrauchs.
🔧 Tipp: Plane bei Neuanschaffungen von Beleuchtungsanlagen direkt auch ein Wartungskonzept mit ein – idealerweise abgestimmt mit Fachkräften für Arbeitssicherheit und Facility Management.
❓ FAQ – Häufige Fragen zur Beleuchtung am Arbeitsplatz
1. Wie viel Licht muss am Arbeitsplatz vorhanden sein?
Für Büro- und Bildschirmarbeitsplätze ist eine Mindestbeleuchtungsstärke von 500 Lux auf der Arbeitsfläche vorgeschrieben. Je nach Tätigkeit – etwa bei filigraner Arbeit oder Detailprüfung – kann auch eine höhere Beleuchtungsstärke sinnvoll sein.
2. Welche Anforderungen muss die Beleuchtung im Büro erfüllen?
Die Beleuchtung im Büro sollte:
- blendfrei,
- flimmerfrei,
- farbgetreu (Ra ≥ 80),
- individuell anpassbar
sein – und sowohl Tageslicht als auch künstliches Licht sinnvoll kombinieren. Zusätzlich sollte eine Sichtverbindung nach außen gegeben sein, wo möglich.
3. Warum ist die richtige Beleuchtung für den Arbeitsplatz so wichtig?
Gutes Licht unterstützt die Sehleistung, reduziert die Augenbelastung, fördert das Wohlbefinden und kann sogar die Produktivität steigern. Schlechte Beleuchtung hingegen erhöht das Risiko für Unfälle, Ermüdung und Gesundheitsbeschwerden.
4. Was ist die optimale Lichtfarbe im Büro?
Für konzentriertes Arbeiten eignet sich eine neutralweiße Lichtfarbe mit etwa 4000 Kelvin. Sie wirkt aktivierend, ohne zu kalt oder ungemütlich zu sein. Warmweißes Licht kann sich dagegen eher beruhigend auswirken – z. B. in Pausenbereichen.
5. Welche Rolle spielt Tageslicht am Arbeitsplatz?
Tageslicht ist einem künstlichem Lichtkonzept überlegen, da es den Biorhythmus reguliert, die Stimmung hebt und das Immunsystem stärkt. Allerdings braucht es geeigneten Sonnenschutz, um Blendungen und Überhitzung zu vermeiden.
6. Was ist beim Kauf von Arbeitsplatzleuchten zu beachten?
Achte auf:
- ausreichende Beleuchtungsstärke (mind. 500 Lux),
- hohe Farbwiedergabe (Ra ≥ 80),
- einstellbare Lichtfarbe,
- Blendfreiheit und Flimmerfreiheit,
- einfache Bedienbarkeit (z. B. Dimmer, flexibler Arm).
✅ Fazit: Mit der richtigen Beleuchtung zu mehr Wohlbefinden & Produktivität
Ob im Homeoffice, im klassischen Büro oder unterwegs – die richtige Beleuchtung am Arbeitsplatz ist kein Luxus, sondern ein zentraler Bestandteil gesunder, leistungsfördernder Arbeitsbedingungen. Sie unterstützt die Sehaufgabe, schützt vor Ermüdung, steigert die Konzentration und trägt wesentlich zur Sicherheit bei.
🔦 Wer Tageslicht sinnvoll nutzt, auf die Beleuchtungsstärke achtet und individuell passende Lichtquellen einsetzt, schafft nicht nur ein angenehmeres Arbeitsumfeld – sondern investiert auch langfristig in die eigene Gesundheit und Leistungsfähigkeit.
👉 Dein nächster Schritt
🔍 Du willst deinen Arbeitsplatz unter die Lupe nehmen?
Dann starte mit diesen Fragen:
- Woher kommt das Licht – blendet es?
- Ist mein Schreibtisch ausreichend hell (≥ 500 Lux)?
- Nutze ich Tageslicht effektiv – oder brauche ich bessere Leuchten?
📥 Unser Tipp: Nutze unsere Checkliste zur Arbeitsplatzbeleuchtung (PDF), um einfache Optimierungen schnell umzusetzen.
📚 Oder wirf einen Blick in unsere weiterführenden Artikel zu den Themen Ergonomisches Arbeiten, Bildschirmarbeit oder Homeoffice-Tipps.
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