Die entscheidende Bedeutung der Untersuchung G25 für Ihre Sicherheit

TL;DR: Die G 25 Untersuchung ist eine arbeitsmedizinische Eignungsbeurteilung für Fahr-, Steuer- und Überwachungstätigkeiten, die der Sicherheit am Arbeitsplatz dient. Obwohl nicht gesetzlich verpflichtend, ist sie für Staplerfahrer und ähnliche Tätigkeiten faktisch Pflicht. Die Untersuchung umfasst Seh-, Hör- und weitere Gesundheitstests und wird vom Arbeitgeber finanziert.

Warum die G 25 Untersuchung sicherheitsrelevant ist

Die G 25 Untersuchung bildet einen entscheidenden Baustein der Arbeitssicherheit in Deutschland. Wenn Mitarbeiter täglich schwere Maschinen steuern, Fahrzeuge fahren oder komplexe Anlagen überwachen, kann eine eingeschränkte Eignung zu schwerwiegenden Unfällen führen. Die Untersuchung dient als Präventionsmaßnahme, um Risiken frühzeitig zu erkennen und sowohl die Beschäftigten als auch unbeteiligte Dritte zu schützen.

Arbeitgeber tragen eine umfassende Fürsorgepflicht gegenüber ihren Mitarbeitern. Diese erstreckt sich nicht nur auf die Bereitstellung sicherer Arbeitsplätze, sondern auch auf die Gewährleistung, dass nur geeignete Personen sicherheitskritische Tätigkeiten ausüben.

Die Bedeutung der G 25 zeigt sich besonders deutlich bei Fahr-, Steuer- und Überwachungstätigkeiten in Logistikzentren, auf Baustellen oder in Produktionshallen. Hier können bereits kleine Unaufmerksamkeiten oder gesundheitliche Einschränkungen zu folgenschweren Unfällen führen.

Definition & Hintergrund: Was ist die G 25 Untersuchung?

Die G 25 Untersuchung ist eine arbeitsmedizinische Eignungsbeurteilung, die sich an Beschäftigte richtet, die beruflich Fahr-, Steuer- und Überwachungstätigkeiten ausüben. Der Begriff der G-Untersuchungen der ehemaligen berufsgenossenschaftlichen Grundsätze wurde aktualisiert und so ist die G25 heute als arbeitsmedizinische Eignungsbeurteilung „Fahr-, Steuer- und Überwachungstätigkeiten“ bekannt.

Eye Doctor examinating a young patient
Eye Doctor examinating a young patient

Seit August 2022 wird die G 25 Untersuchung offiziell als „E FSÜ“ (DGUV Empfehlung Fahr-, Steuer- und Überwachungstätigkeiten) bezeichnet. Die G25 Untersuchung wird seit Mitte 2022 nicht mehr unter diesem Namen geführt. Stattdessen gilt nun die DGUV-Empfehlung „Eignung für Fahr-, Steuer- und Überwachungstätigkeiten“ (E FSÜ).

Diese Untersuchung unterscheidet sich grundlegend von arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchungen nach der ArbMedVV. Während Vorsorge auf den Erhalt der Gesundheit abzielt, bewertet eine Eignungsuntersuchung die Tauglichkeit für spezifische berufliche Anforderungen.

Typische Berufsgruppen, die eine G 25 Untersuchung benötigen, umfassen Staplerfahrer, Kranführer, Baggerfahrer, Lkw-Fahrer und Mitarbeiter in Leitständen. Die Untersuchung prüft, ob die körperlichen und geistigen Voraussetzungen für diese anspruchsvollen Tätigkeiten erfüllt sind.

Rechtslage & Pflicht: Wer muss zur G25?

Die rechtliche Situation rund um die G 25 Untersuchung ist komplex und wird oft missverstanden. Rechtlich ist jedoch eindeutig geregelt, dass die arbeitsmedizinische Vorsorge gemäß § 2 Abs. 1 Nr. 5 ArbMedVV nicht den Nachweis der gesundheitlichen Eignung für berufliche Anforderungen umfasst, die durch andere Rechtsvorschriften oder arbeitsrechtliche Vereinbarungen gefordert werden.

Health check performed by a nurse for an elderly patient
Health check performed by a nurse for an elderly patient

Eine direkte gesetzliche Pflicht zur G 25 Untersuchung existiert nicht. Dennoch ergibt sich aus verschiedenen Rechtsgrundlagen eine faktische Verpflichtung für Arbeitgeber:

Das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) verpflichtet Arbeitgeber zur Gewährleistung der Sicherheit und Gesundheit ihrer Beschäftigten. Die Gefährdungsbeurteilung nach § 5 ArbSchG bildet dabei die Grundlage für die Entscheidung über notwendige Eignungsbeurteilungen.

In der Praxis nutzen viele Arbeitgeber die G25/E FSÜ-Untersuchung als bewährtes Instrument, um ihrer gesetzlichen Verpflichtung nachzukommen und sich rechtlich abzusichern. Denn auch wenn die Untersuchung nicht explizit vorgeschrieben ist, ergibt sich aus der Kombination der genannten Vorschriften eine faktische Pflicht.

Arbeitgeber, die auf eine Eignungsprüfung verzichten, riskieren erhebliche Haftungsfolgen bei Unfällen. Wer als Arbeitgeber die Eignung nicht prüft, riskiert Haftungsfolgen bei Unfällen und verstößt gegen die Fürsorgepflicht.

Für Staplerfahrer ist die Situation besonders relevant, da die DGUV Vorschrift 68 „Flurförderzeuge“ die Eignung der Fahrer voraussetzt. Obwohl eine G25 Untersuchung nicht explizit gefordert wird, ist sie das bewährteste Instrument zur Eignungsfeststellung.

Ablauf: So läuft die Untersuchung ab

Die G 25 Untersuchung folgt einem strukturierten Ablauf, der sich an den spezifischen Anforderungen der jeweiligen Tätigkeit orientiert. Die Eignung besteht in der Regel aus einer ausführlichen Anamnese, einem Seh- und Hörtest sowie einer Blut- oder Urinuntersuchung.

Zunächst führt der Arzt eine umfassende Anamnese durch, bei der die medizinische Vorgeschichte des Beschäftigten erfasst wird. Dabei werden Vorerkrankungen, Medikamenteneinnahme und mögliche Beeinträchtigungen erfragt.

Der Sehtest bildet einen zentralen Bestandteil der Untersuchung. Je nach Tätigkeit werden verschiedene Aspekte geprüft: die Sehschärfe in Ferne und Nähe, das Gesichtsfeld, das Farbsehen und bei Staplerfahrern die Beweglichkeit von Kopf und Wirbelsäule für das erforderliche 360-Grad-Gesichtsfeld.

Hörtests überprüfen die Hörfähigkeit, die für sichere Kommunikation und Wahrnehmung von Warnsignalen unerlässlich ist. Bei Fahr-, Steuer- und Überwachungstätigkeiten müssen Beschäftigte oft akustische Signale schnell und zuverlässig wahrnehmen können.

Weitere Untersuchungsbestandteile können je nach Anforderung hinzukommen: Herz-Kreislauf-Untersuchungen, Überprüfung des Bewegungsapparats, Koordinationstests oder spezielle Funktionstests zur Reaktionsfähigkeit.

Die gesamte G25 Untersuchung dauert in der Regel zwischen 30 und 60 Minuten. Alle Bestandteile müssen von einem Arzt mit arbeitsmedizinischer Fachkunde durchgeführt werden.

Der untersuchende Arzt muss die Berufsbezeichnung „Fachkraft für Arbeitsmedizin“ oder die Zusatzbezeichnung „Betriebsmedizin“ führen. Nach Abschluss der Untersuchung erhalten Beschäftigte eine Bescheinigung über das Ergebnis der Eignungsbeurteilung.

Ablauf der G 25 Untersuchung im Überblick

PhaseSchrittAktivitätenDauerVerantwortlich
1. VorbereitungTerminvereinbarung• Kontaktaufnahme mit arbeitsmedizinischem Institut• Terminkoordination für Mitarbeiter• Übermittlung relevanter Informationen1-2 WochenArbeitgeber
Anmeldung• Mitarbeiter meldet sich beim Arzt• Aufklärung über Untersuchungsablauf• Einverständniserklärung10 Min.Mitarbeiter/Praxis
2. HauptuntersuchungAnamnese• Erfassung der medizinischen Vorgeschichte• Befragung zu Vorerkrankungen• Medikamenteneinnahme besprechen10-15 Min.Arzt
Sehtest• Sehschärfe für Ferne und Nähe prüfen• Gesichtsfeld testen (360°-Sicht)• Farbsehen kontrollieren10-15 Min.Arzt/MFA
Hörtest• Hörfähigkeit überprüfen• Wahrnehmung von Warnsignalen testen• Audiometrie durchführen5-10 Min.Arzt/MFA
3. ZusatzprüfungenKörperliche Tests• Herz-Kreislauf-System untersuchen• Bewegungsapparat prüfen• Koordination und Reaktionsfähigkeit testen• Bei Bedarf: Blut-/Urinuntersuchung10-20 Min.Arzt
4. BewertungEignungsbeurteilung• Alle Untersuchungsergebnisse bewerten• Eignung für spezifische Tätigkeit feststellen• Bescheinigung ausstellen5-10 Min.Arzt
5. NachbereitungDokumentation• Ergebnisse in Akte dokumentieren• Bescheinigung an Mitarbeiter aushändigen• Folgetermine planen• Bei Bedarf: Arbeitgeber informieren5 Min.Arzt/Praxis

Gesamtdauer: 45-85 Minuten (durchschnittlich 60 Minuten)

Mögliche Untersuchungsergebnisse:

  • Geeignet: Keine Einschränkungen für die Tätigkeit
  • ⚠️ Bedingt geeignet: Eignung mit bestimmten Auflagen oder Einschränkungen
  • Nicht geeignet: Gesundheitliche Bedenken gegen die Tätigkeit

Zielgruppen: Wer ist betroffen – und warum?

Die G 25 Untersuchung richtet sich an alle Beschäftigten, die Fahr-, Steuer- und Überwachungstätigkeiten ausüben. Diese Berufsgruppen sind besonders betroffen:

The doctor is reading a checklist of the results of the patient's health check to plan the treatment
The doctor is reading a checklist of the results of the patient’s health check to plan the treatment

Hauptzielgruppen der G 25 Untersuchung:

Staplerfahrer

  • Führen von Flurförderfahrzeugen in Lagern und Logistikzentren
  • Präzise Manöver auf engem Raum unter Zeitdruck
  • Höchste Konzentration und Reaktionsfähigkeit erforderlich

Kranführer

  • Steuerung schwerer Lasten in beträchtlicher Höhe
  • Eingeschränkte Sehfähigkeit kann zu schweren Unfällen führen
  • Komplexe Bedienung von Hebevorrichtungen

Lkw- und Busfahrer

  • Verantwortung für andere Verkehrsteilnehmer und Fahrgäste
  • Ergänzung zu verkehrsmedizinischen Untersuchungen (FeV)
  • Lange Fahrzeiten und hohe Konzentration

Baggerführer und Bediener von Baumaschinen

  • Arbeit in gefährlichen Umgebungen
  • Sichere Bedienung komplexer Hydrauliksysteme
  • Uneingeschränkte Aufmerksamkeit notwendig

Mitarbeiter in Leitständen

  • Überwachung kritischer Anlagen und Prozesse
  • Fehlentscheidungen mit weitreichenden Folgen möglich
  • Konzentrationsschwächen besonders kritisch

Bediener von Hubarbeitsbühnen

  • Arbeit in der Höhe mit Absturzgefahren
  • Kombination aus Fahr-, Steuer- und Überwachungstätigkeit
  • Besondere Eignung für Höhenarbeiten erforderlich

Typische Risiken dieser Tätigkeiten:

Die Risiken bei diesen Tätigkeiten sind vielfältig und erfordern eine sorgfältige Eignungsbeurteilung:

  • Kollisionen mit Personen oder Objekten
  • Stürze von Maschinen oder Arbeitsplattformen
  • Umkippen schwerer Fahrzeuge und Maschinen
  • Fehlbedienungen komplexer Anlagen
  • Quetschungen durch bewegliche Maschinenteile
  • Gefährdung Dritter durch unkontrollierte Bewegungen

Eine sorgfältige Eignungsbeurteilung durch die G 25 Untersuchung minimiert diese Gefahren erheblich und schützt sowohl die Beschäftigten als auch unbeteiligte Personen.

Nutzen für Unternehmen & Mitarbeitende

Die G 25 Untersuchung bietet sowohl Arbeitgebern als auch Beschäftigten erhebliche Vorteile. Für Unternehmen steht der Sicherheitsaspekt im Vordergrund.

Unfallprävention ist der wichtigste Nutzen. Eine G25-Untersuchung ist generell eine Präventionsmaßnahme, die helfen soll die Gefahrenlage am Arbeitsplatz zu verringern und somit das Auftreten von Unfällen oder weiteren Gefährdungen soweit wie nur möglich zu verhindern.

Rechtssicherheit entsteht durch die dokumentierte Eignungsprüfung. Im Schadensfall können Arbeitgeber nachweisen, dass sie ihrer Fürsorgepflicht nachgekommen sind.

Kosteneinsparungen ergeben sich durch reduzierte Unfallzahlen, weniger Ausfallzeiten und niedrigere Versicherungsprämien. Die Kosten einer G 25 Untersuchung amortisieren sich schnell.

Produktivitätsverbesserung resultiert aus der Gewissheit, dass nur geeignete Mitarbeiter sicherheitskritische Tätigkeiten ausüben. Dies schafft Vertrauen im gesamten Betrieb.

Für Beschäftigte bietet die Untersuchung ebenfalls wichtige Vorteile:

Gesundheitsschutz durch frühzeitige Erkennung gesundheitlicher Probleme. Viele Erkrankungen werden erst durch die systematische Untersuchung entdeckt.

Rechtlicher Schutz entsteht durch die dokumentierte Eignung. Für den Arbeitnehmer selbst stellt diese Untersuchung auch eine haftungsrechtliche Absicherung dar.

Arbeitsplatzsicherheit wird durch die Bestätigung der Eignung gestärkt. Beschäftigte können ihre Tätigkeit mit gutem Gewissen ausüben.

Karrieremöglichkeiten eröffnen sich durch die Bescheinigung der Eignung für anspruchsvolle Fahr-, Steuer- und Überwachungstätigkeiten.

Die regelmäßige Wiederholung der Untersuchung gewährleistet, dass altersbedingte Veränderungen oder neue Gesundheitsprobleme rechtzeitig erkannt werden.

Vergleich mit anderen G-Untersuchungen

Die G 25 Untersuchung ist Teil eines Systems verschiedener arbeitsmedizinischer Untersuchungen, die sich an unterschiedliche Gefährdungen richten.

G20-Untersuchungen (Lärmexposition) schützen das Gehör bei lärmintensiven Arbeitsplätzen. G20 – Lärmarbeitsplatzuntersuchung: Schützt das Gehör vor langfristigen Schäden durch laute Umgebungen. Im Gegensatz zur G 25 ist die G20 eine echte Vorsorgeuntersuchung nach ArbMedVV mit klarer rechtlicher Grundlage.

G37-Untersuchungen (Bildschirmarbeitsplätze) richten sich an Büroangestellte und prüfen besonders die Sehfähigkeit für Bildschirmarbeit. G37 – Bildschirmarbeitsplatzuntersuchung: Unterstützt Beschäftigte, die lange Zeit am Computer arbeiten, und beugt Augen- und Rückenproblemen vor. Diese Untersuchung hat einen ausgeprägten Vorsorgecharakter.

G41-Untersuchungen (Arbeiten mit Absturzgefahr) bewerten die Eignung für Höhenarbeiten. Ähnlich der G 25 handelt es sich um eine Eignungsuntersuchung ohne direkte rechtliche Verpflichtung.

G42-Untersuchungen (Tätigkeiten mit Infektionsgefährdung) schützen Beschäftigte in medizinischen Bereichen vor Infektionen. Diese Untersuchungen sind als Pflichtvorsorge klar in der ArbMedVV verankert.

Der wesentliche Unterschied zwischen Eignungsuntersuchungen (G 25, G41) und Vorsorgeuntersuchungen (G20, G37, G42) liegt in der rechtlichen Grundlage und im Zweck. Eignungsuntersuchungen beurteilen die Tauglichkeit für spezielle Tätigkeiten, während Vorsorge der Gesunderhaltung dient.

Alle Untersuchungen folgen jedoch dem gemeinsamen Ziel, Arbeitsplätze sicherer zu gestalten und die Gesundheit der Beschäftigten zu schützen.

Häufig gestellte Fragen zur G 25 Untersuchung

Was wird bei der G25 untersucht?

Bei der G 25 Untersuchung werden verschiedene Aspekte der körperlichen und geistigen Eignung geprüft. Der Sehtest umfasst Sehschärfe, Gesichtsfeld und Farbsehen. Ein Hörtest überprüft die Hörfähigkeit für Warnsignale. Die Anamnese erfasst Vorerkrankungen und Medikamenteneinnahme. Je nach Tätigkeit können zusätzlich Koordinationstests, Herz-Kreislauf-Untersuchungen und Beweglichkeitsprüfungen durchgeführt werden. Bei Staplerfahrern wird besonders die Drehfähigkeit von Kopf und Wirbelsäule für das 360-Grad-Gesichtsfeld getestet.

Wie heißt G25 jetzt?

Die G 25 Untersuchung heißt seit August 2022 offiziell „E FSÜ“ (DGUV Empfehlung Fahr-, Steuer- und Überwachungstätigkeiten). Die alte Bezeichnung G25 wird jedoch im Sprachgebrauch noch häufig verwendet. Die Inhalte der Untersuchung bleiben im Wesentlichen gleich, aber die rechtliche Grundlage hat sich geändert. Es handelt sich um eine arbeitsmedizinische Eignungsbeurteilung, nicht um eine Vorsorgeuntersuchung nach ArbMedVV.

Ist die G25 für Staplerfahrer Pflicht?

Ja, für Staplerfahrer ist die G25 Untersuchung faktisch Pflicht. Obwohl keine direkte gesetzliche Verpflichtung besteht, ergibt sich aus der DGUV Vorschrift 68 „Flurförderzeuge“ und der arbeitgeberseitigen Fürsorgepflicht eine praktische Notwendigkeit. Arbeitgeber müssen die Eignung ihrer Staplerfahrer sicherstellen und riskieren bei Verzicht erhebliche Haftungsfolgen. Die G 25 ist das bewährteste Instrument zur Eignungsfeststellung für Fahr-, Steuer- und Überwachungstätigkeiten.

Welche G-Untersuchungen sind Pflicht?

Echte Pflichtuntersuchungen sind nur solche, die in der ArbMedVV als Pflichtvorsorge aufgeführt sind. Dazu gehören G20 (Lärm ab 85 dB), G42 (Infektionsgefährdung) und G37 (Bildschirmarbeit bei entsprechender Gefährdungsbeurteilung). Die G 25 und G41 sind Eignungsuntersuchungen ohne direkte rechtliche Pflicht, aber praktisch unverzichtbar bei entsprechenden Tätigkeiten. Die Notwendigkeit ergibt sich aus der betrieblichen Gefährdungsbeurteilung und arbeitsrechtlichen Verpflichtungen des Arbeitgebers.

Wer trägt die Kosten der G25 Untersuchung?

Die Kosten für die G 25 Untersuchung trägt grundsätzlich der Arbeitgeber. Dies gilt sowohl für die Erstuntersuchung als auch für alle Folgeuntersuchungen. Die Kosten variieren je nach Umfang der Untersuchung und betragen typischerweise zwischen 80 und 150 Euro pro Person. Diese Investition amortisiert sich durch reduzierte Unfallrisiken und rechtliche Absicherung schnell.

Wie oft muss die G25 wiederholt werden?

Die Wiederholungsintervalle der G 25 Untersuchung richten sich nach dem Alter und der individuellen Risikobewertung. Bei Beschäftigten unter 40 Jahren wird eine Wiederholung alle 3-5 Jahre empfohlen. Zwischen 40 und 60 Jahren sollte die Untersuchung alle 2-3 Jahre erfolgen. Ab 60 Jahren sind jährliche bis zweijährliche Intervalle sinnvoll. Bei besonderen Ereignissen wie längeren Krankheiten können außerordentliche Untersuchungen notwendig werden.

Fazit & Handlungsempfehlung

Die G 25 Untersuchung ist ein unverzichtbares Instrument für die Sicherheit am Arbeitsplatz. Obwohl rechtlich nicht direkt verpflichtend, führt kein Weg an dieser Eignungsbeurteilung vorbei, wenn Beschäftigte Fahr-, Steuer- und Überwachungstätigkeiten ausüben.

Für Arbeitgeber ist die Durchführung von G 25 Untersuchungen eine Investition in die Sicherheit und rechtliche Absicherung. Die Kosten sind gering im Vergleich zu den potenziellen Folgekosten von Unfällen. Eine regelmäßige Überwachung der Untersuchungsfristen durch systematische Dokumentation ist unerlässlich.

Für Beschäftigte bedeutet die Untersuchung Schutz und Sicherheit. Die Teilnahme sollte als Chance zur Gesundheitsvorsorge begriffen werden, nicht als Schikane.

Handlungsempfehlungen:

  • Implementierung eines Systems zur Terminüberwachung
  • Klare Kommunikation über Zweck und Ablauf der Untersuchung
  • Auswahl qualifizierter arbeitsmedizinischer Institute
  • Dokumentation aller Ergebnisse gemäß Datenschutzbestimmungen
  • Regelmäßige Schulungen zu Änderungen der Rechtslage

Die G 25 Untersuchung ist mehr als eine lästige Pflicht – sie ist ein Baustein für sichere und gesunde Arbeitsplätze. Unternehmen, die diese Untersuchung ernst nehmen, investieren in ihre wertvollste Ressource: die Gesundheit ihrer Mitarbeiter.


Verwendete Quellen:

„Der Begriff der G-Untersuchungen der ehemaligen berufsgenossenschaftlichen Grundsätze wurde aktualisiert und so ist die G25 heute als arbeitsmedizinische Eignungsbeurteilung „Fahr-, Steuer- und Überwachungstätigkeiten“ bekannt“Arbeitsmedizin.de

„Die G25 Untersuchung wird seit Mitte 2022 nicht mehr unter diesem Namen geführt. Stattdessen gilt nun die DGUV-Empfehlung „Eignung für Fahr-, Steuer- und Überwachungstätigkeiten“ (E FSÜ)“Arbeitssicherheit Deutschland

„Eine G25-Untersuchung ist generell eine Präventionsmaßnahme, die helfen soll die Gefahrenlage am Arbeitsplatz zu verringern“Medic Assistance Business Health

„In der Praxis nutzen viele Arbeitgeber die G25/E FSÜ-Untersuchung als bewährtes Instrument, um ihrer gesetzlichen Verpflichtung nachzukommen“Arbeitssicherheit Deutschland

„G20 – Lärmarbeitsplatzuntersuchung: Schützt das Gehör vor langfristigen Schäden durch laute Umgebungen“Deutsches Zentrum für Arbeitsmedizin

Philipp Walz
Philipp Walz

Mein Name ist Philipp Walz, Redakteur bei ergonomische-gesundheit.com, und Ergonomie am Arbeitsplatz ist meine Herzensangelegenheiten. Schon früh spürte ich, wie entscheidend ergonomische Arbeitsplatzgestaltung für Wohlbefinden, Produktivität und langfristige Gesundheit ist. Ergonomie bedeutet für mich nicht nur Komfort, sondern die bewusste Entscheidung für ein gesünderes Arbeitsleben. Sie lehrt mich täglich, wie wertvoll es ist, achtsam mit dem eigenen Körper umzugehen und gesundheitsfördernde Gewohnheiten zu integrieren. Diese Begeisterung möchte ich weitergeben und jedem nahelegen, Ergonomie zu erleben – denn ergonomisches Arbeiten verbessert nachhaltig die Lebensqualität.

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